Am 30. September startete die 1. Staffel des Kuratorenfighting . Zum ersten Fight hatten sich bei art&glaube fünf TeilnehmerInnen eingefunden, um vor einem interessierten Publikum ihre Konzepte vorzustellen.
Im Ring: Emma Grün, Nadine Koch, Isabelle Meiffert u. Achim Riethmann, Ralph Boes (bedingungsloses Grundeinkommen), Poet&Aski
Jury:Peter Lang, Markus Wirthmann
Als Sieger wurden einstimmig Isabelle Meiffert und Achim Riethmann gekürt. Sie sind somit automatisch in der Endrunde und beim nächsten Slam Mitglied der Jury. Isabelle Meiffert: „ Wir wollen zwei Kuratoren Teams unter den gleichen Bedingungen gegeneinander antreten lassen. Eines davon sind wir. Beide Teams erarbeiten unabhängig voneinander eine Ausstellung für denselben Ort, mit dem gleichen Thema: Wettbewerb. Beide Teams können aus einem gleichen Künstlerpool schöpfen. Das Ziel ist es, für die Besucher transparent zu machen, was kuratorische Arbeit ist und sein kann.“ Der Publikumspreis für den 2. Platz ging an Poet&Aski und somit stehen sie beim nächsten Mal wieder mit im Ring. Alle Beteiligten trugen mit ihren Konzepten zur Glaubhaftmachung der gelungenen Pilotveranstaltung bei. Dabei zählte nicht nur der Inhalt, sondern ebenso die Performance, mit der die Berliner KuratorInnen ihre Konzeptideen beseelten.So erntete Emma Grün gleich zum Auftakt reges Publikumsinteresse mit vielen Fragen zum Hintergrund ihrer Konzeptidee und Nadine Koch vermittelte in klarem Vortrag ein schlüssiges Konzept zum Thema „Starrfilm“. Das Fluxusprojekt von Ralph Boes zum bedingungslosen Grundeinkommen zeigte, wie breit das Spektrum der Konzeptideen gefächert ist, die auf dieser Plattform präsentiert werden, ebenso wie Poet&Aski, die ihre StreetArt nicht nur auf die Strasse reduzieren und ihren Auftritt zu einer Graffity Performance nutzten. Die Juroren Peter Lang und Markus Wirthmann begründeten dem Publikum ihre Entscheidungen, was den Ort als Plattform für Austausch und Diskurs unterstrich…pictures of Fight 1:








Art&Glaube Kuratorenfight Nr.2:
AMBITIONIERT – PROVOKANT – WITZIG – KURIOS – GEWISSENHAFT – THEATRALISCH – KRITISCH – TRANSFORMATIV Die Konzepte und Projekte beim zweiten Kuratorenfight waren so vielfältig, wie die Reaktionen. KONTROVERS – BELUSTIGT – ERNST – TUMULTARTIG – EMPÖRT. Für tumultartige Reaktionen sorgte zum Beispiel Burkhard Witzmann, dessen „KUNSTMASCHINE“ Unikate in Massen produzieren soll. Er wurde für seine unterhaltsame Präsentation mit dem Publikumspreis in den nächsten Fight geschickt. Ein Kuriosum war das Direktmarketingkonzept der Künstlerin Viktoria Land. Es wurde in „Vertretung der Künstlerin“ von einer Schauspielerin präsentiert, wobei der Versuch, schlüpfrige Anzüglichkeiten zu provozieren, aus der Sicht einiger im Sinne des Wortes „in die Hosen“ ging. Ob mit Beifall, Gelächter oder bösen Worten – das Publikum ging mit, ließ keinen Beitrag unkommentiert und reagierte einmal mehr mit konstruktiven Fragen und sensiblem Interesse auf seriöse und glaubwürdig vorgetragene ernsthafte Projekte. Hier sei beispielhaft Edmund Piper genannt, der sich seit einiger Zeit intensiv mit politischer Kunst auseinandersetzt…Aufgrund der Unterschiedlichkeit der Beiträge und der mitunter äußerst unkonventionellen Art der Präsentation stand die Jury vor der schwierigsten Herausforderung des Abends. Es wurde kontrovers diskutiert und gestritten und es kam zu Stimmenthaltungen, sodass an diesem Abend die Jury ihre Entscheidung leider nicht – wie beim ersten Fight – kommentierte…Wir können wohl ein Kopf an Kopf Rennen vermuten, aus dem FLORIAN GÜNZEL mit seinem Ausstellungskonzept über die Fragwürdigkeiten der Kunstkritik letztlich als Sieger hervorging. Er ist somit der zweite ernstzunehmende Kandidat bei der Endausscheidung und im nächsten Fight – voraussichtlich Ende März – als Mitglied der Jury wieder dabei. Diese erste Staffel des Kuratorenfightings zeigt sich mehr denn je als ein offener Prozess in den alle Teilnehmer, seien es Kuratoren, Jury oder Publikum, aktiv und gestaltbildend hineinwirken und wir alle sind gespannt, in welche Richtung die Wasser beim nächsten mal fließenBleibt noch ein herzliches Dankeschön an Isabelle, die das Schiff souverän durch die Untiefen des Abends moderierte. Ebenso Dank an DJ HAUPTSTADT so wie an „WIRED DESIRE“, die im Anschluß erlebenswerte Klangbilder aus live eingespielten Saxofonkompositionen schufen, diese simultan elektronisch zu Klangteppichen webten, und dabei nie den beat vergassen.








